SCHENKE EINE ÜBERNACHTUNG IM EHEMALIGEN SENNHOF!

von Marco Leibundgut 26 Apr., 2024
Our co-working space is accessible to hostel guests free of charge at all times. However, we would also like to create a favourable offer for external guests to work with us. You have the option of requesting a workspace above. Water and coffee are always included in the price and our community room and guest kitchen can also be used at any time. 
Co-Working Bogentrakt SENNHOF Chur
15 Nov., 2023
Neues günstiges Co-Working Angebot in Chur!
von Marco Leibundgut 27 März, 2023
In den letzten Wochen haben wir ununterbrochen daran gearbeitet, das Bogentrakt Hostel einzurichten. Auch wenn nicht immer alles oder eigentlich das wenigste nach Plan verlief: Wir sind bereit für Gäste aus aller Welt! Am 31. März öffnen wir unsere Türen und die ersten Gäste werden im umgebauten Sennhof Gefängnis übernachten. Innendrin ist es umgebaut, aussen finden noch zahlreiche Bauarbeiten statt. Die Gestaltung des Innenhofs ist noch nicht abgeschlossen, genauso der Umbau des zukünftigen Restaurants KostBar , unseren Nachbarn gleich neben der Rezeption. Erwartet deshalb nicht ein perfektes Hostel in diesen ersten Tagen. Vielleicht liegt noch etwas Baustaub rum und evtl. seht ihr auch Malerin oder Elektriker durch unsere Gänge watscheln oder es winkt euch der freundliche Gipser durchs Fenster im Gang. Es sind die inneren Werte die zählen und wir können euch versprechen, dass wir euch bei uns im Bogentrakt trotz Bauarbeiten und Baustellen-Chaos einen Ausbruch aus dem Alltag bescheren.
von Bogentrakt Team 28 Dez., 2022
(Noch) viele Puzzle-Teile ergeben dann irgendwann ein Ganzes. Erfahre im Rückblick welche Puzzle-Teile wir bereits zusammengefügt haben.
von Bogentrakt Team 10 Dez., 2022
Die Idee in ehemaligen Gefängniszellen ein Hostel zu eröffnen ist nicht neu und wir haben für unser Projekt zum Glück ein paar sehr gute Anschaungsbeispiele. Eine kleine Auswahl unserer Lieblings-Gefängnis-Ho(s)tels: 1. Clink 78 - London
von Bogentrakt Team 10 Dez., 2022
Eine Persönlichkeit die spaltet wie keine zweite. Der wohl berühmteste Terrorist der Schweiz. Als Abschluss unserer Reihe berühmt-berüchtigter Häftlinge im Sennhof beleuchten wir den "Öko-Terrorist" Marco Camenisch. Marco Camenisch wollte ursprünglich Landwirt werden, konnte sich aber während seiner Lehre nicht mit der fortgeschrittenen Tierzucht und der Nutzung von Kunstdünger anfreunden, brach die Lehre ab und zog auf eine Alp. Er schloss sich der Anti-Atomkraft-Bewegung in den 70er Jahren an und radikalisierte sich fortlaufend. Er beging zusammen mit Mittätern 1979 und 1980 zwei Sprengstoffanschläge auf Hochspannungsmasten und Transformatoren der Nordostschweizerischen Kraftwerke und wurde darauf zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt. So begann eine spektakuläre Geschichte: Vom Ausbruch aus der Strafanstalt Regensdorf 1981 bei dem ein Wärter starb und einer verletzt wurde (Camenisch war nicht der Schütze, wie man später feststellte), bis zu den 10 Jahren welche Marco Camenisch auf der Flucht war und sich in Italien versteckte. Als Camenisch am 3. September 1989 in Brusio am Grab seines kürzlich verstorbenen Vaters gesichtet und kurz darauf ein Grenzbeamter erschossen aufgefunden wurde, fiel der Verdacht schnell auf ihn. Er wurde dann 1991 in der Toskana unter einem Schusswechsel mit der Polizei festgenommen. Ein italienischer Polizeibeamter und Marco Camenisch selbst wurden dabei verletzt. An die Schweiz ausgeliefert, war Camenisch 2003 im Sennhof inhaftiert. Er wurde in einem Indizienprozess zum Mord an dem Grenzbeamten verurteilt. Seine Verteidigung bezweifelte die Echtheit der Beweise stets und auch Camenisch selbst bestritt den Mord an dem Grenzbeamten immer. Zur Zeit seiner Untersuchungshaft und des Gerichtsprozesses gab es zahlreiche Solidarisierungs-Demonstrationen für Camenisch, in denen lauthals seine Freiheit gefordert wurde, unter anderem auch in Chur vor dem Sennhof. Traurige Bilanz: Bis 2008 wurden von Marco Camenisch-Sympathisanten als Solidarisierungs-Aktion zwei Gebäude zerstört, ein Brandanschlag auf eine Mehrzweckhalle der Swisscom verübt, zwei Reisebusse in Brand gesteckt und 4 weitere Fahrzeuge beschädigt, zudem wurde auch das Auto eines Regierungsrats angezündet. Als Begründung wurde in einem Bekennerschreiben Marco Camenischs Hungerstreik und der Umgang des Regierungsrates damit aufgeführt. Im Jahr 2017 hatte Marco Camenisch seine Haft abgesessen und wurde bedingt in die Freiheit entlassen. Seitdem ist es still geworden um den berüchtigsten "Öko Terroristen" und Anarchisten der Schweiz und sein Aufenthaltsort ist unbekannt. Mehr über Marco Camenisch erfahrt ihr aus dem Wikipedia Artikel über sein Leben und im Buch von Kurt Brandenberger: Marco Camenisch. Ein Leben im Widerstand. Dies waren auch die Hauptquellen unseres kleinen Artikels über ihn.
von Bogentrakt Team 10 Dez., 2022
Der wohl bekannteste und auch erfolgreichste Häftling im Sennhof war der Autor Erich von Däniken. Seine pseudo-wissenschaftlichen Bücher über die Prä-Astronautik (=Ausserirdische, UFOs und weitere ausserirdische Phänomene) verkaufen sich bis heute und wurden in 32 Sprachen übersetzt. Mit über 60 Millionen verkauften Exemplaren kann sich von Däniken also Bestseller Autor nennen. Aber wie kam Erich von Däniken in den Sennhof? Eigentlich ist von Däniken gelernter Koch und Hotelfachmann und er führte ab 1964 ein Hotel in Davos. Dort arbeitete er auch an seinem ersten Buch "Erinnerungen an die Zukunft". Nur leider bezahlte er 8000 Fr. Kurtaxen nicht (wir sind gewarnt...) und wurde deshalb Ende 1968 festgenommen und danach zu 3.5 Jahren Zuchthaus verurteilt. Er war 18 Monate im Sennhof inhaftiert und wurde frühzeitig wegen guter Führung entlassen. Laut dem Gefängnisdirektor war er einer der höflichsten Häftlinge, die er je erlebt hatte. Nichtsdestotrotz wurde Erich von Däniken in der Untersuchungshaft die Chance verwehrt, die Mondlandung 1969 live mitzuverfolgen. Man erzählt sich, dass von Däniken der Gefängnisleitung diesen Umstand noch heute nachträgt. Während seiner Inhaftierung wurde sein erstes Buch zum Bestseller und von Däniken begann die Arbeit an seinem zweiten Verkaufsschlager "Zurück zu den Sternen". Er schrieb dieses grösstenteils im Sennhof. Als er aus der Haft entlassen wurde, entwickelte sich ein "Erich von Däniken"-Hype. Seine Bücher wurden verfilmt, von Däniken produzierte mehrere Fernsehsendungen und gründete den den präastronautischen Freizeitpark "Mystery Park" in Interlaken. Dieser zog innerhalb der ersten 3 Jahren über eine Million Besucher an, musste dann aber aufgrund finanzieller Probleme geschlossen werden. Zu den bekanntesten pseudowissenschaftliche Theorien von Dänikens gehören die Idee, dass die Menschheit von Ausserirdischen abstammt, die sich mit den Menschenaffen auf der Erde vermehrt haben und dass bekannte kulturelle Bauwerke wie die Pyramiden von Gizeh oder die Monolithen auf den Osterinseln nur durch Mithilfe von ausserirdischen Astronauten erstellt werden hätten können. Erich von Däniken lebt heute im Berner Oberland. Seine Bücher hatten grossen Einfluss unter anderem auch auf den Star Regisseur Roland Emmerich, der in seinem Film "Stargate" auf einige Theorien von Dänikens zurückgriff oder auch Hollywood Regisseur Ridley Scott, der sich für seinen Film "Prometheus" bei von Däniken inspirieren liess. Weitere Informationen zu Erich von Däniken gibt es in seinen Büchern und auf Wikipedia . Von dort und von der Führung durch den Sennhof durch Chur Tourismus, haben wir auch die meisten unserer Quellen für diesen Artikel.
von Bogentrakt Team 10 Dez., 2022
Um den nächsten berühmt-berüchtigten Häftling im Sennhof ranken sich zahlreiche Legenden und Mythen. Er wird auch als Bündner "Robin Hood" bezeichnet. Wir beleuchten Johann Stoffel. Vieles im Leben des "Stoffels", wie er unter Einheimischen nur genannt wurde, ist nur vom Hörensagen bekannt, das macht seine Geschichte umso unterhaltsamer. Johann Stoffel wurde in ärmsten Verhältnissen 1899 in Vals geboren. Da seine Mutter nicht verheiratet war, stand seine Geburt damals schon unter einem schlechten Stern. Die Familie zog bald von Vals nach Zürich, wo dann auch seine Verbrecherkarriere begann. Er machte sich als Dieb einen Namen aber auch als Ein- und Ausbrecherkönig, der den Behörden und Polizisten gekonnt immer wieder ein Schnippchen schlug. Er stahl wohl vor allem, um sich seinen Lebensunterhalt finanzieren zu können, war er doch auch ein wenig ein Lebemann, der es genoss mit verschiedenen Liebschaften auf Reisen zu gehen und ihnen dabei wahlweise gestohlenen oder gekauften Schmuck zu schenken. Es gibt aber auch Berichte über seine Grosszügigkeit gegenüber den Armen. Er habe seine Beute den armen Kindern in Vals auch mal einfach so vor die Türe gelegt. Es entstanden Sagen und ein richtiger "Stoffel-Kult". Die Vergleiche mit Robin Hood waren also naheliegend. 1971 wurde denn sogar ein Kinderbuch über ihn geschrieben. Mehr oder weniger frei erfunden, entwendet der Stoffel darin nach seinem Ausbruch im Sennhof, die Kleider eines Geistlichen im Bischofssitz und beginnt damit, verkleidet als katholischer Pfarrer, seine Flucht in Richtung Bündner Oberland. Tatsächlich ist Stoffel auf dem Höhepunkt seiner Verbrecherkarriere zwei Mal aus dem Sennhof ausgebrochen. Und einmal sogar eingebrochen. 1929 gelang es ihm, in das Büro des Gefängnisdirektors einzubrechen und dort CHF 417.63, Briefmarken und einen Revolver zu stehlen. Der Einbruch ins Gefängnis überschüttete die Gefängnisleitung des Sennhofs natürlich schweizweit mit Spott und Hohn. Eine Anklagerede aus dem Jahr 1929 attestiert Stoffel insgesamt 18 Diebstähle in Graubünden allein. Schweizweit waren es noch einige mehr. Gewalt gegen Personen wendete er dabei nie an. Die meisten der Einbrüche gestand er bei Befragungen jeweils sofort. Nach seiner erneuten Inhaftierung 1931 gelang ihm die Resozialisierung und sogar der unternehmerische Erfolg. Er wurde Schneidermeister und besass danach eine florierende Uniformenfabrik, die unter anderem auch Polizeiuniformen schneiderte. Für weitere Geschichten zu Johann Stoffel empfehlen wir das Buch "Vom populären Dieb zum diplomierten Schneidermeister" von Jürg Simonett, welches auch diesem Blog-Beitrag als Quelle galt.
von Bogentrakt Team 10 Dez., 2022
David Frankfurter wuchs als Sohn eines Bezirksrabbiners im ehemaligen Jugoslawien auf und floh 1933 aufgrund des wachsenden Antisemitismus nach Bern. In der Schweiz erfuhr er unter anderem aus der Presse von der Ermordung von 36 jüdischen Bürgern in einem Konzentrationslager und von den steigenden Misshandlungen deutscher Juden und Anhängern demokratischer Parteien. Um seine Familie zu besuchen, reiste er an Weihnachten 1934 trotzdem nach Deutschland und musste dort mit ansehen wie antisemitische Deutsche seinen Onkel misshandelten. Er fühlte sich daraufhin verpflichtet ein Zeichen des jüdischen Widerstandes gegen die Aktionen der Nationalsozialisten zu setzen. Die in der Schweizer Öffentlichkeit, damals viel diskutierte antisemitische Tätigkeit der Schweizer-NSDAP-Landesgruppe in Davos fiel auch Frankfurter auf und so kaufte er sich eine Pistole und machte sich damit im Februar 1936 auf den Weg nach Davos. Dort begab er sich zur Wohnung des NSDAP-Landesgruppenleiter Wilhelm Gustloff und erschoss diesen mit 3 Kugeln. Frankfurter wollte sich nach dem Attentat eigentlich selbst hinrichten, da dies aber nicht klappte stellte er sich kurz darauf der Polizei. Der folgende Gerichtsprozess war für das Bündner Strafgericht natürlich höchst delikat. Zahlreiche internationale Journalisten mussten sich die politische Einflussnahme des NS-Regimes; vertreten durch ihre Anwälte; mit anhören, welches den Gerichtsprozess dazu nutzte Judenhetze zu verbreiten und den getöteten Landesgruppenleiter Gustloff zum Märtyrer hoch zu stilisieren. Der Verteidigung David Frankfurters, dass er die Tat als politischen Mord begangen habe, weil das Schicksal der Juden in Deutschland ihn so sehr berührt hätte, wurde kein Glauben geschenkt. Es hätte Frankfurter zu strafmildernden Umständen verhelfen können. So wurde David Frankfurter im Dezember 1936 zu 18 Jahren Zuchthaus verurteilt, welche er im Sennhof in Chur verbringen sollte. Zugute halten kann man den Bündner und Schweizer Behörden wohl, dass David Frankfurter, trotz zahlreicher Interventionen des NS-Regimes, nie an Deutschland ausgeliefert wurde. Er fiel also auch während des 2. Weltkrieges nie in die Hände der Nazis. Frankfurter verhielt sich im Sennhof vorbildlich und musste nur die Hälfte seiner Strafe absitzen. Er wurde 1945 durch Gnadenerweis aus der Haft entlassen, wurde aber trotzdem des Landes verwiesen und zog nach Israel wo er 1982 verstarb. Nach seiner Entlassung gab David Frankfurter an, er habe eigentlich mit dem Gedanken gespielt Adolf Hitler zu töten, dies sei aber unerreichbar gewesen. Gustloff sei dann Plan B gewesen. Mehr Informationen und unsere Quellen zu David Frankfurters Geschichte auch im Zusammenhang mit seiner Haft im Sennhof in Chur gibt es unter folgenden Links: https://www.lto.de/recht/feuilleton/f/prozess-chur-mord-gustloff-david-frankfurter-ns-drittes-reich/ https://www.welt.de/geschichte/kopf-des-tages/article225645035/David-Frankfurter-Statt-Hitler-erscho...
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